05.08.2013 - GMEINDER LOKOMOTIVEN GmbH baut 714-Führerhäuser

Seit Inbetriebnahme der Neubaustrecken Hannover-Würzburg und Mannheim-Stuttgart im Jahr 1991 hält die Deutsche Bahn AG mehrere Rettungszüge vor, die einen wesentlichen Bestandteil des Brand- und Katastrophenschutzkonzeptes auf diesen Strecken mit langen Tunneln darstellen. Nun werden diese Züge dem aktuellen Stand der Technik angepasst. Während die in den Zügen eingestellten Transport-, Sanitäts-, Geräte- und Löschmittelwagen durch neue Fahrzeuge ersetzt werden, werden die Lokomotiven einer umfassenden Modernisierung im Werk Bremen der DB Fahrzeug-instandhaltung GmbH unterzogen. Die GMEINDER LOKOMOTIVEN GmbH wurde nun nach europaweiter Ausschreibung von der DB AG beauftragt, wesentliche Komponenten für diese Modernisierung zu entwickeln und zu liefern.

An beiden Enden der sieben Rettungszüge sind je eine Lokomotive und ein sogenannter Transportwagen eingereiht. Für diese 14 Lokomotiven sind nun voll ausgestattete und vorgeprüfte Führerhäuser zu liefern. In jedem Führerhaus sind zwei Führerpulte (eines je Fahrtrichtung) sowie die gesamte elektronische Steuerung der Lokomotive enthalten. Daneben beinhaltet der Auftrag auch die Lieferung von 14 Steuerständen, die in die Transportwagen eingebaut werden, um die Rettungszüge auch von dort aus steuern zu können. Die Führerhäuser werden speziell für den Einsatz in den Rettungszügen entwickelt. So müssen zum Beispiel die Frontscheiben eine außerordentliche Festigkeit aufweisen, da auf den Einsatzstrecken mit Begegnungsgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h gerechnet werden muss. Neben der Lieferung dieser Komponenten (Führerhäuser und Steuerstände) beinhaltet der Auftrag auch Entwicklungsleistungen, die über die gelieferten Komponenten hinaus gehen und die Lokomotiven als Ganzes betreffen. Dies betrifft die elektrische Anlage, die Fahrzeugsteuerung (Software) und die Inbetriebnahme der ersten Lokomotive bzw. des ersten Rettungszuges. Schließlich erstellt die GMEINDER LOKOMOTIVEN GmbH auch die erforderlichen Dokumente zum Nachweis der funktionalen Sicherheit der Lokomotiven entsprechend der „Sicherheitsrichtlinie Fahrzeug“ (SIRF). (Pressemitteilung GMEINDER LOKOMOTIVEN GmbH)